Gelassenheit. Das ist mittlerweile so ein Fremdwort für mich, wie etwa Geduld. Nun ja, die Geduld musste ich nun zwangsweise lernen. Aber Gelassenheit? Da fehlt mir der richtige Lehrer.
Es gibt tagtäglich Dinge, über die man sich aufregen kann und ich tue es. Dabei ist doch allgemein bekannt, dass solche Zustände auch für die Gesundheit nicht gut sind. Nach meinem „Aufreg-Faktor“ zu beurteilen, hätte ich mindestens zwei Herzinfarkte hinter mir, zudem noch einen Blutdruck von 220/140 und schlafen könnte ich auch nicht mehr. All das ist aber nicht so. Stimmen die Studien etwa nicht? Oder bin ich einfach nur eine Ausnahme?
Vielleicht ist es einfach eine Art Macke von mir, immer nörgeln zu müssen, nie zufrieden zu sein. Befriedigend ist dies jedoch nicht. Besonders nicht, wenn man nicht seinen Willen durchsetzen kann.
Eine liebe Freundin aus vergangenen Tagen riet mir einst, ich solle das Glück in kleinen Dingen suchen. Zum Beispiel in einer Blume. Ausgerechnet ich soll glücklich werden, quasi auf Knopfdruck, nur weil ich eine Blume ansehe? Ein seltsamer Gedanke.
Nun gut, ich versuche diesen Rat zu beherzigen. Allerdings lasse ich den Blumen ihr kurzes Leben und konzentriere mich auf andere Dinge. Ich male Bilder, in meinem Kopf. Stelle mir schöne Szenarien vor, die nichts mit der Realität zutun haben. Das ist fast so etwas wie Meditation. Nur leider fehlt mir mal wieder die Geduld und auch der Willen, mich ständig daran zu erinnern.
Doch, wenn es mal ganz mies läuft, dann kann man sich einen Moment lang hinsetzen und sich ein Bild malen: von einem kleinen Hundewelpen, der das erste mal im Schnee spielt; oder von einem Vogel, der sein Nest baut.
Nur nichts persönliches, denn dann verbindet man es wieder mit sich selbst und das ganze Theater geht von vorne los.
Schluss und endlich muss man der Wahrheit ins Gesicht blicken: die Gelassenen sind einfach die Glücklicheren, denn sie machen sich nicht so viele Gedanken und nehmen viel mehr einfach nur hin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen