Donnerstag, 30. Mai 2013

Erinnerungen nach Siegmund.


Verdrängungsmechanismus.
Kann man seine Gedanken aktiv steuern? Kann man wirklich beeinflussen, an was man sich erinnern will und an was nicht?
Was passiert mit diesen Erinnerungen und Gedanken? Sind sie einfach weg oder sprichwörtlich einfach nur weggeschlossen? Wann beginnt eine Verdrängung?
Der klassische Verdrängungsmechanismus geht auf Sigmund Freud zurück. Somit ist eine einfache Erklärung schon mal nicht ohne weiteres möglich. Jeder, der schon einmal mit Freud zutun hatte, weiss, dass man ohne fundiertes Wissen hier nicht weit kommt.
Ich möchte dennoch versuchen, zu erklären, wie genau das Verdrängen funktioniert. Wieso ich ausgerechnet auf so ein komplexes Thema komme? Nun, in meiner Vergangenheit befinden sich viele Dinge, die scheinbar unter dem Begriff Verdrängung in eine Schublade meines Gehirns verbannt worden sind. Ich frage mich schon eine ganze Weile, wieso immer mal wieder Bruchstücke in mein Gedächtnis kommen, ganz willkürlich und ohne Grund…
Nun gut, kommen wir mal zum guten alten Sigmund zurück. Oftmals sind verdrängte Inhalte schmerzliche oder stark ängstigende Erfahrungen, die durch negative Gemütszustände begleitet werden. Zustände also, die durch eine Verdrängung kompensiert werden (Klassisches Beispiel: Kindesentführung, Vergewaltigung, Tod eines Angehörigen). Ganz anders ist eine Erinnerung eine Speicherung eines beliebigen Ereignisses (es kann also alles sein).
Damit eine Verdrängung auch erfolgreich verdrängt werden kann, kreiert das Gehirn einen Abwehrmechanismus. Allerdings ist in diesem Fall das Gehirn meist nur halb so gut, wie wir eigentlich denken. Meist ist eine solche Abwehr eine nicht logische Reaktion, die dann laut Freud in die Kategorie Hysterie fällt. Aufgrund dieser Tatsache hat Freud letztlich geschlussfolgert, dass Personen, die etwas verdrängen, sich nicht etwa nicht-erinnern-können, sondern vielmehr sich-nicht-erinnern-wollen. Die Abwehr entsteht dann, wenn die betroffene Person bestimmten Reizen ausgesetzt ist, die sie an ein verdrängtes Ereignis erinnern.
Grundsätzlich gibt es die Theorie, dass generell angenehme Erinnerungen öfter ins Gedächtnis zurückgerufen werden, als unangenehme. Man kann also nicht nur verdrängen, sondern auch einfach vergessen. Man muss sich nur lange genug nicht-erinnern. Mit der Zeit können also Erinnerungen auch auf natürlichem Wege in Vergessenheit geraten.
Behalten und Vergessen wird durch unser Unterbewusstsein bestimmt. Bei jeder potentiellen Erinnerung läuft quasi unterbewusst ein Einstufungsverfahren ab, welches festlegt, ob die Erinnerung wichtig oder weniger wichtig ist. Grundsätzlich wir die Erinnerung als passiver Vorgang angesehen, hingegen das Verdrängen als aktiv eingestuft.
Leider gibt es bis heute keine empirischen Daten zu diesem Thema, da man in den Gehirnströmen diese aktiven Arbeiten nicht von den passiven unterscheiden kann. Hier gehen die Studien lediglich auf Vermutungen zurück.
Ziemlich kompliziert, was?
Naja, mein persönliches Fazit hier ist, dass ich sowohl aktiv verdrängen als auch passiv vergessen kann. Klingt doch viel logischer oder? Ich kann mich aktiv darum bemühen, mich an etwas nicht-erinnern zu müssen, mich aber gleichzeitig darüber ärgern, dass ich vergessen habe, warum ich in die Küche gegangen bin.
Wer weiss, vielleicht ist die Medizin irgendwann einmal so weit, unsere Gehirnwellen so genau zu analysieren, dass wir auf Bildschirmen unsere Erinnerungen wiederspiegeln können. Spätestens dann kommt alles wieder ans Tageslicht.
P.S. Hier gebe ich ausnahmsweise mal eine Garantie dafür, dass ich nicht sicher bin, ob das was ich geschrieben habe auch effektiv genau so der Tatsache entspricht. Aber da in der Psychologie sowieso ein hohes Mass an Interpretationsspielraum herrscht, wird es mir hoffentlich niemand übel nehmen.
 (Quelle bezüglich Psychologie: Wikipedia)

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