Donnerstag, 15. August 2013

Bio... Gerade oder ungerade.


Und weil ich grad so in Fahrt bin, schnappe ich mir gleich noch das Thema Bio.
Es gibt hier eigentlich nur zwei Fronten: Die, die es lieben und die, die es hassen.
So einfach ist das. Aber warum ist es so?

Sehen wir uns die Vorteile an, die von den Bio-Liebhabern so gern zitiert werden:
Es ist gesünder! Dagegen spricht eigentlich nicht viel.
Bio Produkte sind allgemein strengeren Richtlinien unterworfen. Früchte werden nicht gespritzt, Tiere nicht mit Antibiotika behandelt und Kleidung kommt von glücklichen Bäumen (sorry, so ganz ohne Wertung geht es leider nicht). Ach ja, es soll nachhaltiger sein. (Hier habe ich bis heute den Zusammenhang nicht ganz verstanden. Auf Wiki steht folgendes: Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zurRessourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilitätund der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. Im Vergleich hierzu steht auf Wiki, dass Bio-Lebensmittel lediglich aus ökologischer Landwirtschaft stammen müssen. Fakt ist, dass man bei so vielen Definitionen als Konsument gern auch mal das wesentliche aus den Augen verliert und alles in einen Topf wirft.)
Und wie steht es mit den Nachteilen? Bio ist teurer! Bio-Gemüse sieht nicht so schön aus, genauso wenig, wie das Bio-Obst. Man kann nicht alles in Bio-Qualität kaufen.
Der Mehrwert (schon wieder so ein handelsübliches Wort) liegt hier klar auf der Hand. Wenn man sich zu einem Bio-Konsumenten wandelt, lebt man gesünder. Und nicht zuletzt machen die Handelsunternehmen durch Bio-Produkte mehr Umsatz.
Witzig finde ich die Diskussion darüber, dass die Konsumenten angeblich nur einwandfrei aussehendes Obst und Gemüse in den Geschäften kaufen wollen. Bei Bio ist es ihnen jedoch völlig egal, wie es aussieht. Da darf die Gurke auch mal krumm sein und es macht überhaupt nichts, dass noch Dreck an den Wurzeln haftet. Schließlich kommt es ja direkt vom Bauernhof. Beim konventionellen Gemüse läuft der Hase anders. Da muss alles perfekt, geschniegelt und gestriegelt sein.
Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, ob Bio eine Art Lifestyle ist, quasi eine moderne Lebenseinstellung, oder ob sich die Konsumenten tatsächlich mehr mit sich und ihrer Umwelt beschäftigen. Ich denke, es gibt beides. Da gibt es die Besser-Verdiener, die sich Bio leisten können und es auch nur deswegen kaufen. Auf der anderen Seite gibt es aber ganz bestimmt auch diejenigen, für die Bio einen tatsächlichen Mehrwert bedeutet, weil sie und ihre Familie dadurch gesünder (und vielleicht auch länger) leben.
Persönlich denke ich, bin ich nicht so der Bio-Fan, außer es kommt aus dem eigenen Garten. Da wird nur gespritzt, wenn es Ungeziefer gibt. Und dann auch nicht, damit wir was ernten können, sondern damit die Pflanzen und Bäume nicht absterben (quasi zur Erhaltung der Art.). Wenn ich mich für einen dieser neumodernen Wege entscheiden müsste, würde ich vermutlich eher den Weg der Nachhaltigkeit wählen. Aber auch da gilt für mich: Solange die Konzerne an der ganzen Geschichte verdienen, bin ich schlichtweg nicht bereit mehr zu zahlen, solange ich anderes billiger oder umsonst aus dem Garten erhalte.

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